Der Schmied stellte Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge aus Eisen her und beschlug die Zugpferde im Ort. Ab dem 19. Jahrhundert kam die Arbeit an den Landmaschinen hinzu. Seit dieser Zeit handelten viele Schmiede auch mit Eisenwaren.
Im Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verschwand mit den Pferden auch der Schmied aus dem Dorfbild: Seine Arbeit wurde nicht mehr gebraucht. So fand die Schmiede aus Siedelbach ihren Weg in unser Museum.
Um die Vielfalt seiner täglichen Aufgaben bewältigen zu können, benötigte der Schmied neben seinem Fachwissen eine große Menge an Handwerkszeug. Im Zentrum der Werkstatt standen der Amboss und die Esse. Um sie herum hingen Hämmer, Zangen und Feilen in Reichweite.
Für Lötarbeiten musste der Schmied immer ein heißes Eisen parat haben. Deshalb steckten mehrere Lötkolben in einem mit glühenden Kohlen gefüllten Behälter aus Eisen. War das gerade verwendete Eisen nicht mehr heiß genug, wurde es in den Behälter zurückgesteckt und ein anderes herausgezogen.
Viele Arbeitspferde hatten an den Fesseln lange Haare, die bis zum Boden reichten und beim Beschlagen mit dem Hufeisen störten. Sie wurden mit der Fesselschneidemaschine kurzer Hand zurückgeschnitten. Die Maschine wurde mit einer Handkurbel angetrieben. Der Scherkopf sieht schon so aus wie bei der heutigen Haarschneidemaschine der Friseure.
Übrigens: Heute sind viele Männer stolz auf ihr Auto, das oft auch mit einem Wunschkennzeichen versehen ist. Damals waren viele Bauern stolz auf ihr Pferd. Damit andere sehen konnten, wem das Pferd gehört, ließen viele Eigentümer Messingplaketten mit ihrem Namen anfertigen. Sie wurden am Geschirr des Pferdes befestigt – es gab also auch schon Nummernschilder für Pferde!