Raum 10 – Der Metzger
 
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Die Verarbeitung von Schlachtvieh war bereits gegen Ende des Hochmittelalters Aufgabe der Metzger.

Auf dem Land holte man den Metzger ins Haus. Seine Aufgabe bestand darin, gesundes Schlachtvieh möglichst schnell zu töten, zu zerlegen und zu verarbeiten: zu Bratwürsten – fränkisch Broudwärschd –, Schdaddworschd, Leberworscht, Presssack und Schäufele.

Die Familie bereitete das Schlachtfest sorgfältig vor. Sie besorgte Gewürze, wie weißen und schwarzen Pfeffer, Thymian, Majoran, Muskat, Piment, Koriander und Ingwer für die Wurst, und heizte den Wurstkessel, in dem die Würste garten. Geschlachtet wurde vorzugsweise in der kühleren Jahreszeit. Alle Familienmitglieder halfen mit: Das Schlachtfest war ein besonderer Tag!

1920 gründete der Fleischermeister Johann Zeller in Linden eine Metzgerei. Dazu gehören heute zwei Filialen, eine davon im ehemaligen Bahnhofsgebäude von Markt Erlbach.

Mit dem Markierhammer hat es folgende Bewandtnis: Als es noch keine Gemeindewaage gab, erwarb der Metzger die Schweine, die er selbst benötigte, von den Bauern per Handschlag. Er sah sich vor dem Kauf die Schlachtschweine beim Bauern an und entschied: „Dieses Schwein bringst du mir morgen in die Metzgerei“. Der Preis wurde sofort vereinbart.

Leider kam es dann immer wieder zu Ärgernissen, wenn der Bauer ein ganz anderes, gewichtsmäßig leichteres Schwein anlieferte. Um dem zukünftig aus dem Wege zu gehen, fertigte der Metzger einen mit Nägeln bestückten Holzhammer in Form seiner Initialen an, wie bei unserem Stück: HB – Hermann Bub. Diesen Hammer schlug er dann beim Kauf dem Schwein auf den hinteren Schlegel. Somit war das Schwein unverwechselbar markiert und der Kauf besiegelt.