Raum 10 – Der Bäcker
 
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Die Bäcker zählten zu den wichtigsten Handwerkern und Dienstleistern im Ort – stellten sie doch das „täglich Brot“ für die Bewohner Markt Erlbachs her: Kipf, ein längliches Brot, weißa Kipf und Semmeln, aber auch Kiegli, also Küchle, Blootz, eine fränkische Kuchenspezialität und Kung [sprich Kuung], also Kuchen. Die Bäckereien kamen mit nur wenigen Angestellten aus, die meist Familienmitglieder waren.

Zu den traditionellen Arbeitsgeräten des Bäckers zählen Besen, Bottiche, Rührwerkzeuge, Teigbrechen, Teigtrennwerkzeuge, Körbe in denen der Teig aufgehen kann, Krüge, Backschaufeln und Ein- und Ausschießer. Das sind langstielige Holzschaufeln, mit denen das Brot in den Ofen „geschossen“ wird.

Den Teig zu kneten, war früher schwere Knochenarbeit. Die Teigbre-che brachte Erleichterung. Hier saß ein Geselle hinten auf dem Bock und drehte den Teig auf der Ablage, wobei ein anderer Geselle ihn mit der Holzlatte knetete. Am Ende des Knetvorgangs wurde der Teigballen mit der messerähnlichen Seite der Holzlatte in die erforderlichen Stücke „gebrochen“, das heißt geteilt. 

Im 19. Jahrhundert hielten die ersten automatischen Rühr- und Teigknetmaschinen Einzug in die Backstuben: Die fabrikmäßige Herstellung ließ die Mengen steigen, während die Preise der Backwaren sanken. Dies führte auch in Markt Erlbach dazu, dass immer mehr Bäckereien ihre Pforten schließen mussten. Eine Ausnahme bildete die 1890 gegründete Bäckerei Schindler in der Hauptstraße. Sie bietet ihren Kunden noch heute Backwaren nach traditioneller Herstellung an.