Georg Eberlein kam am 13. April 1819 in Linden, heute ein Ortsteil Markt Erlbachs, zur Welt. Als Sohn eines Schuhmachers wuchs er in einfachen, fast ärmlichen Verhältnissen auf. Bereits mit elf Jahren verlor er die Mutter.
Das zeichnerische Talent von Georg Eberlein zeigte sich schon in der Volksschule. Als er 14 Jahre alt war, ermöglichte ihm ein Verwandter den Besuch der Polytechnischen Schule in Nürnberg. Sein Lehrer wurde der Maler, Architekt und Konservator Professor Carl Alexander Heideloff, ein Spezialist für die Wiederbelebung der mittelalterlichen Baukunst, vor allem der Gotik.
Georg Eberlein brachte die Wiederentdeckung der bald zum nationalen deutschen Stil ausgerufenen Gotik zur Vollendung. In München baute er die evangelische St. Markus Kirche, in Hechingen dekorierte er die Burg der Hohenzollern. Er restaurierte den Erfurter Dom und die Aschaffenburger Stiftskirche. Gemeinsam mit seinem Lehrer Heideloff stattete er die Schlösser Lichtenstein und Landsberg bei Meiningen, sowie die Veste Coburg aus.
Seine Heimat hielt Eberlein in der „Rangau-Mappe“ fest, einer Sammlung von 25 Aquarellen, darunter eine Ortsansicht von Markt Erlbach. Der Architekt, Maler und Baumeister lehrte von 1855 bis 1878 als Professor an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, heute Akademie der Künste. Am 8. Juli 1884 starb er dort mit nur 65 Jahren an einem Schlaganfall. In Nürnberg Mitte ist eine Straße nach ihm benannt.
Georg Eberlein stand durch seine Arbeiten an der Hohenzollernburg der kaiserlichen Familie sehr nahe. Kronprinz Friedrich Wilhelm der III. lud ihn mit seiner Frau und Tochter zur silbernen Hochzeit ein. Der Kronprinz und spätere Kaiser besuchte ihn sogar anlässlich eines Manövers in seiner Nürnberger Wohnung. Anschließend fuhren sie gemeinsam mit der Bahn nach Langenzenn, um Eberleins Arbeiten in der Kirche zu besichtigen.